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Die Summe der Einzelteile?

Individualität und Kollektivität sind untrennbar miteinander verbunden und nur scheinbar Gegensätze. Sie sind Kennzeichen aller biologischen Systeme, in denen eine Myrade von verschiedenen Einzelteilen zusammenwirken, voneinander abhängig sind und Gesamtheiten bilden, die wieder zu neuen Gesamtheiten werden. Gio von Beust


Es ist eine Frage, von welcher Ebene ich das Leben anschaue: von der physischen Ebene, von der emotionalen, der mentalen Ebene oder von der Bewusstseinsebene - oder von allen zusammen. Je weiter ich mit meinem Wissen auf diesen Gebieten voranschreite, desto mehr erkenne ich, dass wir mehr sind als nur die Summe von Einzelteilen und dass unsere Gesellschaft eigentlich gar kein Konzept von Ganzheitlichkeit hat.


Aber wie alles im Leben kann man das lernen. Nicht von heute auf morgen und nicht leicht - leider. Wenn man aber genug Durchhaltevermögen hat, begreift man irgendwann, dass das Ich lediglich ein Phänomen aus dem kollektiven Raum ist, und dass das Kollektiv aus vielen verschiedenen Ich-Formen geformt ist, die aber kein stringentes Wir bilden. Beide profitieren voneinander, und nur wenn beide gleichermaßen bestehen gibt es ein Ganzes, mit dem das Ich dem Wir dient.


Komplexe Systeme, das ist der Mensch ansich und das Kollektiv ebenfalls, haben die Tendenz, aus einer Vielzahl von getrennten Einzelteilen Einheiten mit eigener Identität zu bilden, die mehr sind als die Summe der Einzelteile.


Einfacher ausgedrückt: Das Glück für sich allein zu suchen kann nicht gelingen. Wenn man aber nicht auf das eigene Glück bedacht ist, sondern auf das der anderen, findet man gleichzeitig auch sein eigenes.

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