Super-Ager: In den USA sorgt ein neuer Begriff für Aufsehen – und teilweise auch Neid. Dabei könnten neuesten klinischen Studien zufolge Einblicke ins Leben der sogenannten Super-Ager auch durchschnittlich veranlagten Menschen Hoffnung auf ihren Alterungsprozess bringen. Als Super-Ager bezeichnet man aktuell Menschen über 80, die erwiesenermaßen geistig fitter als die meisten 50-Jährigen sind. Die gute Nachricht: Viele ihrer Gewohnheiten sind leicht zu übernehmen.
Beim Northwestern University Super-Aging Forschungsprogramms” untersucht man seit 14 Jahren Senioren mit außergewöhnlichem Gedächtnisfähigkeiten.
Um es kurz zu machen: Superager haben folgende Charakteristika:
Sie essen nicht besonders gesund. Sie treiben Sport oder bewegen sich, gehen mehrmals pro Woche ins Fitnessstudio. Viele arbeiten ehrenamtlich, lesen viel, betreiben ein mentales Hobby wie Sudoko und haben ein gutes Sozialleben, mit Freunden. Viele haben eine Aufgabe, die sie antreibt, Verpflichtungen wie Familie oder gehen sogar noch einem Job nach.
Bei den tiefgreifenden kognitiven Untersuchungen müssen die über 80-jährigen Bewerber nicht nur besser als “normale” 50-Jährige abschneiden. “Super-Ager müssen ein außergewöhnlich gutes Gedächtnis haben – sowohl was den Alltag als auch persönliche Erlebnisse aus ihrer Vergangenheit angeht”, erklärt die Hirnforscherin Emily Rogalski. Weiter betont sie auf CNN: “Wir achten auch darauf, dass alle Teilnehmer einen ähnlichen IQ haben, damit die Unterschiede, die wir feststellen, nichts mit Intelligenz zu tun haben.”
Jahrelange Datenanalysen von Gehirn-Scans der Teilnehmer zeigen faszinierende Ergebnisse: Bei den meisten Menschen schwindet die Gehirnmasse mit zunehmendem Alter. Nicht so bei Super-Agern. Ihre Großhirnkortex bleibt weiterhin dick, ihre Gehirnzellen sehen bedeutend größer und gesünder aus als die von anderen. Zudem verfügen Super-Ager über eine deutlich höhere Anzahl von seltenen Neurozellen, die für besonders schnelle Kommunikationsfähigkeiten im Gehirn sowie eine ausgeprägte soziale Intelligenz sorgen sollen.
Außerdem weist das Gehirn eines Super-Agers dreimal weniger abnormale Proteinablagerungen an Nervenzellen auf als bei durchschnittlichen Menschen, die bei Alzheimerpatienten oder Demenzpatienten festgestellt werden. Superager beschäftigen sich oft mit etwas Unbekanntem, wie etwa einer neuen Fremdsprache, einem neuen Musikinstrument oder Computerprogramm.
Wer sich immer wieder außerhalb seiner Komfortzone bewegt, stimuliere das Gehirn am effektivsten, heißt es. Super-Ager suchen gezielt nach neuen, oftmals schwierigen und teils gar frustrierenden Lernbereichen, von denen sie zuvor keinerlei Ahnung hatten.
Fazit: ganzheitlich gesund leben, eine gute Gesundheitskompetenz besitzen,
Freude haben am Leben und ein gut funktionierendes und erfüllendes soziales Umfeld sind gute Voraussetzungen auch zu den Superagern zu zählen.
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